Empathie der Jagd

von Rolf Enskat

Die Natur unseres Planeten hat keine Regeln, keine Empathie, kennt kein Gut oder Böse und betet zu keinem Gott.Es ist eine Verzahnung mit vielen Abhängigkeiten, in der das Eine nicht ohne das Andere auskommt. Wir empfinden dieses Zusammenspiel oft als anmutig und schön, aber auch abstoßend und grausam. Der Mensch bedient sich aus den Gruppen Flora und Fauna, in die er die Lebensformen eingeteilt hat. Werte der Ethik und Moral haben die Menschen in ihren Kulturen mit unterschiedlicher Rangfolge durch regionale Einflüsse und im Laufe vieler Generationen gestaltet. Diese geistigen Schranken sind nicht von der Natur verordnet, es ist der freie Wille, der uns „glauben“ läßt, ein hervorgehobenes, besseres und edleres Wesen zu sein.

Die oberste Direktive einer jeden Lebensform ist es, die Erhaltung der eigenen Art zu gewährleisten. Diese Aufgabe wird kontinental von den Menschen unterschiedlich gelöst. Wärend in Asien der Focus bei der Ernährung auf reichhaltig schmackhaft und gesund liegt, liegt vielen Europäern das Wohl des zu verzehrenden Tieres am Herzen, sowie auch ihrer Natur möglichst, durch die eigene Existenz, keinen Schaden zugefügt werden soll.

Es ist unvermeidbar, das im Laufe der Zeit die beiden Werte „Moral“ und „Tradition“ kollidieren.

Ist der Zirkus mit Tieren, die Treibjagd und der Stierkampf noch zeitgemäß? Im Stierkampf wird, auf der einen Seite, der Torero im mutigen Zweikampf zur Schau gestellt. Auf der anderen Seite steht ein Stier, an dessen Leid, Angst und Schmerz das Publikum keinen Anteil nimmt. Wenn der Stier blutet ist es bald an der Zeit, diese Bestie unter grölendem Applaus niederzustrecken. Hier findet keine Jagd statt, die zur Nahrungsbeschaffung dient, sondern ein begaffen von Leid. Nicht vergleichbar mit dem Jagen eines Löwen, der das Hinterteil seiner Beute zerfleischt, um zu leben, da ihm keine andere Möglichkeit bleibt. Das Leid des Stieres ist eine unnötige bewußt inszenierte zur Schaustellung und ist nicht mit Fehlfunktionen in Schlachtereien oder Massentierhaltung vergleichbar.

Es ist unbestritten, daß das Fleisch von gequälten Tieren durch den Adrenalinausstoß qualitativ besser ist. Wer kennt nicht dss Bild vom Asiaten, der sein Schlachtvieh in einer Schlinge am Hals, aufhängt und ihm lebendig das Fell abbrennt? Den Kugelfisch, der außerhalb des Wassers nicht mehr ausatmen kann und sich wie ein Luftballon aufbläht. Natürlich schmekt das Wildschwein erst richtig gut, wenn es von einer Rotte Jagdhunde „gestellt“ und „angegangen“ wird. Langusten kommen lebend ins kochende Wasser, wärend Krebse langsam erhitzt werden. Wunderbar die Pastete aus der Stopfleber! Alles für den besseren Geschmack.

So scheint mir die Jagdlust ein Überbleibsel bei der Evolution des Menschen zum Humanoiden zu sein, die er noch nicht überwunden hat. Großwildjäger deren Wunsch darin besteht, ihre Trophäensammlung zu erweitern.Jagdgesellschaften, die ihr Erlegtes nicht verzehren, sind ebenso sinnlos wie eine Gruppe der Färöer, die unter dem Deckmantel der Tradition Walschwärme und Delfinschulen abschlachten (Grind) und die Hälfte des Fleisches verrotten lassen.

https://sea-shepherd.de/kampagnen/kampagnen-auf-den-faroer-inseln/

Eine Antwort auf „Empathie der Jagd“

  1. Der Text gibt Anlass zur Reflektion über unsere Beziehung zur Natur und die Verantwortung, die wir als Menschheit haben, um die Erhaltung unserer Umwelt und die Würde aller Lebewesen zu gewährleisten.

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