Die Ahr-Versager von rolf enskat

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) informierte sich am Mittwoch dem14.07.2021 persönlich durch Augenschein über das Hochwasser an der Ahr.  Bereits 20:15 Uhr meldete der Hochwassermeldedienst Rheinland-Pfalz einen Pegel Altenahr von 5,09 Meter, Tendenz steigend.
(Juni 2016 war die Ahr auf den neuen Rekordpegel von 3,69 Meter. Der alte Rekordpegel aus dem Jahr 1993 lag bei 3,49 Meter.)
In einem Telefonat mit einem Mitarbeiter der Redaktion „MittelrheinTV“ äußerte er sich besorgt über den „kathastrophalen“ Zustand der Ahr. Zusammen mit Landrat Dr. Jürgen Pföhler CDU machte er sich am Abend im Krisenstab der Kreisverwaltung ein Bild der Lage. Es seien Kräfte aus vier weiteren Landkreisen auf dem Weg.
In der Heerstraße in Ahrweiler bezogen die Hilfskräfte ein Bundeswehrgelände und richteten ihren Krisenstab ein. In der Nacht konnten Hilferufende weder lokalisiert und auch nicht erreicht werden. Während die Bewohner aufwärts der Ahr fortgespült wurden füllten die ortsfremden Hilfskräfte Sandsäcke, warteten auf das Wasser und ihren Einsatz.

Nach den höchsten Pegelständen sagte der  Innenminister Roger Lewentz: „Man hätte natürlich evakuieren können.“ Das sei aber nicht seine Entscheidung gewesen, sondern die des Kreises.

Aufgrund der Unwetterereignisse bleiben die Kreisverwaltung Ahrweiler und die Außenstellen Donnerstag, den 15. Juli, geschlossen.

Die freiwilligen Wehren entlang der Ahr haben alle Kräfte mobilisiert, um den Bewohnern zu helfen. Sie haben eigenen Alarm ausgelöst, gewarnt aber letztendlich sind sie mit ihren Gerätehäusern selber „abgesoffen“.

Am 2. August 2021 gab die Staatsanwaltschaft Koblenz bekannt, dass sie die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens nach der Unwetterkatastrophe im Ahrtal prüfe. Es gebe den Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung infolge möglicherweise unterlassener oder verspäteter Warnungen oder Evakuierungen. Namen nannte die Behörde dabei indes noch nicht.

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